Samstag, 9. November 2013

Besuch bei Bangsi // Visiting Bangsi

© Torben Weiß
© Torben Weiß
In Bangsis Keller ticken Schiffsuhren in goldener Fassung. Ölige Metallteile und allerlei Werkzeug liegen auf der Werkbank, dazwischen ein getrockneter Seeigel. Es riecht herb, nach Salz und Diesel, dazwischen mischt sich ein süßlicher Fischgeruch. Bangsi sitzt auf einem Hocker in der Ecke und zieht getrocknete Forellenstreifen durch eine ratternde Walze. Er fischt im Fjord seit er ein Kind ist, und nach 70 Jahren will er auch nicht mehr damit aufhören.
Die See hat ihn jung gehalten: Straff spannt sich die dünne Haut über das Gesicht, nur wenn er lacht zeigt sich an Wangen und Schläfen ein Geflecht dünner Falten. Von Frühjahr bis Herbst fährt er mit dem selbstgebauten, blauen Holzboot hinaus und legt die Netze aus. Seeforelle und Kabeljau zieht er dann aus dem Wasser – und manchmal auch einen Hai.

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Golden marine clocks tick in Bangsis basement. Oily pieces of metal and alls kinds of tools  lie on the workbench. Next to them: A dried sea urchin. It smells harsh, like salt and diesel mixed with the sweet smell of fish. Bangsi sits on a stool in a corner and pulls strips of dried fish through a rattling roller. He started fishing as a kid, and now, 70 years later, he does not want to finish anymore.
The sea kept him young. The skin in his face is smooth and thin, just when he laughs, a net of wrinkles appears on his cheeks and temples. From spring to autumn, he goes out fishing with his selfmade wooden boat. Most of the time he catches trout and cod. But sometimes, there‘s also a shark in the net.

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